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Marrakesch, Marokko

Kontinent:  Afrika

Land: Marokko

 

Region/Destination: Marrakesch

Wie ein Märchen aus 1000 und einer Nacht

Der Flughafen Marrakesch-Menara befindet sich nur 30 Taxi-Minuten von der Medina (Altstadt) entfernt. Man taucht in eine andere Welt ein. Die bunten Farben, die vielen Marktstände, die kräftigen Gewürze – die orientalische Atmosphäre geht direkt in Leib und Seele über.

 

Marrakesch liegt im Südwesten von Marokko am Fuss des Hohen Atlas und ist eine der vier marokkanischen Königsstädte. Einst war es die Hauptstadt Marokkos und ihr Erscheinungsbild ist ein wunderbares Beispiel für die mittelalterliche Architektur einer islamischen Stadt. Die “rote Stadt”, so genannt wegen ihrer heute 20km langen roten Stadtmauern aus dem Jahr 1126, wurde im Jahr 1071 von den Almoraviden (einer Berberdynastie) gegründet. Einige historische Monumente, wie zum Beispiel die Ruinen der Abou Bekr Kasbah, der Youssef ben Tachfin-Moschee und des Ali ben Youssef-Palastes stammen noch aus dem 11. Jahrhundert.

 

Es bedarf etwas Zeit, um sich in dem exotischen Labyrinth wirklich wohl zu fühlen und treiben zu lassen, aber wenn man den Punkt erreicht hat, dann kann man des Lebens bunte Fülle richtig geniessen. Überall ist etwas los und das Gewusel in den engen Gassen und auf den Märkten findet scheinbar kein Ende. Sobald man sich dann aber in einem Riad (ein Riad ist ein traditionelles marokkanisches Haus oder ein Palast mit einem Innenhof bzw. inneren Garten) zurückzieht, verstummt der Lärm der Stadt plötzlich wie in einem schalldichten Raum. Viele der Gärten sind richtige Kraftorte, wo man sich wunderbar zum Zwitschern der Vögel entspannen kann. Kaum ein Schritt aus der Türe wird man wieder von allen Seiten angesprochen und gelockt mit 1000 Dingen, die man sich ansehen soll. Schnell wird man in einem kleinen Laden zu einer Tasse Marokkanischem Minztee eingeladen – eine tolle Erfahrung, die man unbedingt auch machen sollte. Es ist nicht leicht die liebenswürdigen Menschen und ihren spannenden Angebote abzuweisen, aber leider kann man auch nicht alles kaufen - das Gepäck ist immerhin beschränkt. La shukran (nein danke) oder I will come back tomorrow, worauf meist ein inschallah (“so Gott will”) folgt, haben sich gut bewährt.

 

Man erfährt am meisten über die Kultur bei einem Minztee mit dem Gewürzhändler oder einem Gerber. Das bisschen Geld, welches am Schluss fast immer erwartet wird, tut uns weniger weh, als es ihnen gut tut. Arm an Geld, doch reich an Liebe und Lebensfreude.

 

Die Anstrengungen der ersten Tage sind schnell vergessen. Man beginnt zu handeln, spricht ein paar Worte Arabisch und findet viele neue Freunde.

 

Die Geschichte ist faszinierend und heute noch spürbar und an jeder Mauer sichtbar. Die historischen Schulen, Moscheen und Paläste sind Tore zu einer anderen Welt. Durch die vielen verwinkelten Gassen der Medina findet man irgendwie immer einen Weg und egal, wo der hinführt, mit jedem Schritt nimmt man das Leben der Stadt noch mehr in sich auf.

 

Ausflüge machen

 

Die Altstadt ist unendlich spannend und aufregend. Es lohnt sich aber auch aus der Stadt zu reisen. Kleine Tagesausflüge oder eine Nacht in einem Beduinenzelt in der Sahara sind sehr empfehlenswert und gehören zu einem richtigen Marokko Erlebnis dazu. Wandern bei den Ouzoud-Wasserfällen oder ein Tagesausflug an die Hafenstadt Essaouira lassen einen weitere wundervolle Eindrücke gewinnen. Etwas extravagant, aber bestimmt auch unvergesslich: eine Fahrt im Heissluftballon über dem Atlasgebirge von Marrakesch mit Berber Frühstück und Wüstenkamelritt.

 

Tipps & Tricks

 

  • Unbedingt ein Riad statt einem Hotel als Unterkunft wählen
  • Ein paar Worte Arabisch lernen (Französisch funktioniert auch sehr gut)
  • Beim Feilschen sollte man sich zuerst einen Preis überlegen, den man auch realistischerweise bereit ist für einen Gegenstand zu bezahlen (ein Händler würde nie auf einen Preis eingehen, bei dem er nicht noch einen Gewinn erzielen würde)
  • Immer freundlich sein - ein guter Trick: “I will come back tomorrow”
  • Nicht auf dem Djemaa el Fna essen - geniessen Sie die kulinarischen Spezialitäten lieber in einem der vielen Restaurants
  • Tangia, Tajine & Couscous probieren - Für Waghalsige: ein halber Ziegenkopf und zum Nachtisch eine Taubenbastilla
  • Wenn sich die Gelegenheit bietet: besuchen Sie eine Berberfamilie etwas ausserhalb von Marrakesch

 

Mein Fazit

 

Marrakesch - besonders die Medina - ist ein Ort, der einen in eine andere Welt und Zeit entführt. Es ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber ich würde die Reise jedem empfehlen. Es ist einfach ein Erlebnis, das man nicht so rasch vergisst und von dem man allen gerne berichtet. Eine alte Kultur gelebt in einer modernen Zeit.

 

 

Stefan Klein, Oktober 2021