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Das sind die schönsten Täler der Schweiz

Die Schweiz ist vor allem für ihre spektakulären Berge bekannt. Doch die Täler sind nicht mindere Schönheiten. Wir haben sieben Bijoux herausgesucht, für die sich ein Ausflug lohnt.

1. Val Calnègia: Das geheime Tal des Tessins

Einst war das Tessiner Val Calnègia nur den Einheimischen bekannt, denn das Tal beginnt fast unbemerkt oberhalb des Wasserfalls beim Örtchen Foroglio im Bavonatal. Heute führt ein Wanderweg die senkrechte Felswand hinauf. Das Gute: Nur Kenner verirren sich in das etwa drei Kilometer lange Tal, das von hohen Bergen umgeben ist. Ruhe ist hier also garantiert. Eine Besonderheit sind die sogenannten Splueia – Unterstände und Berghütten, die sich an und unter grossen Felsbrocken befinden.

 

2. Kaltbrunnental (BL): Eine Oase vor den Toren Basels

Heutzutage geht es ruhig zu und her im Kaltbrunnental. Vor etwa 15'000 Jahren war der schattige Ort unweit der Stadt Basel allerdings ein Hotspot der Jäger und Sammler, die kalkigen Höhlen dienten ihnen als Schutz. Der karstige Untergrund sorgt zudem für ein spektakuläres Phänomen: Bäche verschwinden hier plötzlich im Boden, um irgendwo wieder aufzutauchen. Das Gebiet ist mit einem Höhlensystem durchzogen, dessen Geheimnisse man auf dem «Karstlehrpfad» des lokalen Höhenforschervereins erkunden kann. Wussten Sie, dass in den Höhlen 48 verschiedene Tiere leben?

 

3. Vallon de Nant (VD): Das Pflanzenparadies

Gegensätze charakterisieren das Vallon de Nant, das oberhalb des Dörfchens Bex im Kanton Waadt in die Berge führt. Von 1250 bis 3000 Meter über Meer reicht das Tal und verbindet sanfte Alpwiesen mit alpinen Gletscherhöhen. Dementsprechend vielfältig ist die Pflanzenwelt: Bis zu 1000 verschiedene Pflanzenarten sollen hier leben, weshalb das Tal schon 1969 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Wer sich für die Flora der Region interessiert, sollte den Alpengarten Thomasia in Le Pont de Nant besuchen. Dort wachsen 2000 Alpenpflanzen, die jeweils beschriftet sind.

 

4. Weisstannental: St. Gallens wilder Osten

Wolf und Steinbock haben sich das Weisstannental beim Walensee zurückerobert – und damit einen ziemlich guten Geschmack bewiesen. Denn das Tal am östlichen Zipfel des Kantons St. Gallen ist ein Schmuckstück ohne Durchgangsverkehr und mit sanftem Tourismus. Die Steinböcke haben hier sogar Geschichte geschrieben: Als man vor gut 100 Jahren einige Kitze in Italien geklaut und im St. Galler Wildpark Peter und Paul aufgezogen hatte, setzte man die ersten fünf Tiere hier aus. Wer sich mehr für das Schweizer Nationaltier interessiert, kann auf dem Steinbocklehrpfad sein Wissen erweitern. Überhaupt ist das Weisstannental ein ideales Wanderrevier. Nicht auslassen sollte man das Museum «Alte Post» im Weiler Weisstannental, wo man die «guten alten Zeiten» lebendig hält. Zudem ist das Tal für seine Wasserfälle bekannt, der höchste rauscht 86 Meter in die Tiefe.

 

5. Maderanertal (UR): Ein Juwel der Ruhe am Gotthardmassiv

Am Gotthard geht es selten ruhig her: Autokolonnen und ratternde Güterzüge prägen das Bild. Doch direkt neben der teils überlasteten Verkehrsachse versteckt sich eine Oase der Ruhe. Das Maderanertal zieht nicht viele Besucher an. Die Hoffnungen waren einst allerdings andere: Noch zeugt das Hotel Maderanertal von den grossen Zeiten des Tourismus. Vor gut 100 Jahren war das Hotel Ziel von Staatsmännern und Künstlern. Diese Zeiten sind vorbei und wer sich hier zu einer Wanderung aufmacht, kann die Wucht der Schweizer Bergwelt in Einsamkeit geniessen.

 

6. Breccaschlund (FR): Unbekannte Urlandschaft

Der Breccaschlund oberhalb des Schwarzsees im Freiburgerland zählt zu den aussergewöhnlichsten und wohl auch unbekanntesten Hochtälern der Schweiz. Geformt wurde die Landschaft durch die Gletscher der letzten Eiszeit, die eine besondere Urlandschaft heraushobelten. Charakteristisch sind die Kalksteinbrocken, die teilweise zu Trockensteinmauern aufgeschichtet wurden. Vom Schwarzsee aus führen verschiedene Wanderungen durch den Breccaschlund. Wenn der Hunger zwickt: Es gibt drei Alpen, wo sich Wanderer stärken können.

 

7. Safiental (GR): Der Walserkultur auf der Spur

Wer sich jetzt auf den Weg macht, findet im Bündner Safiental einen Blütenteppich, so weit das Auge reicht. Doch auch wenn die Kühe sich an den Blumen gütlich getan haben, ist das Seitental des Rheins eine Augenweide, in der das Sennenbrauchtum noch lebendig ist. Geprägt wurde das Safiental durch die Walser, die etwa ab dem 13. Jahrhundert die steilen Hänge bewirtschafteten. Das Tal ist freilich ein Paradies für Outdoorler: Wanderer und Biker finden hier viele angelegte Wege. Doch auch für Kulturinteressierte hat das Tal etwas zu bieten: Da sind zum einen die Walserhäuser, welche die Jahrhunderte überdauerten, und zum anderen das Kunstfestival Art Safiental, bei dem im ganzen Tal Land-Art-Objekte aufgestellt werden.

 

blick.ch, Juni 2019